• Britische Besatzung

    Nach dem dritten Britisch-Birmanischen Krieg im Jahre 1885 wurde Birma vollständig von Großbritannien unterworfen und am 1. Januar 1886 Teil von Britisch-Indien. Der letzte König von Birma, Thibaw Min, wurde mit seiner Familie durch die britische Besatzung ins Exil nach Indien geschickt, wo er auch starb. Dem massiven Widerstand der Birmanen begegnete die Kolonialverwaltung mit massiven Vernichtungszügen gegen ganze Dörfer und Städte.

    Kolonialtruppen
    Erstmals hoben die Briten nach dem ersten birmanisch-englischen Krieg (1824?26) zwei Korps aus, eines unter den Maghs in Arakan, ein zweites unter den Mon von Tenasserim. Diese wurden nach dem Sepoy-Aufstand 1857 aufgelöst. Nach der Eroberung Oberbirmas 1886 und nach Abschluss des Abkommens mit Frankreich 1893, welches das Tal des Chao Phraya in Siam neutralisierte, bestand keine äußere Gefahr für das Land mehr. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden keine Birmanen rekrutiert. Dies lag auch daran, dass die britischen Besatzer den ethnischen Birmanen nach den 10-jährigen Guerillaaktionen, die auf die Absetzung des letzten Königs folgten, nicht trauten. Die stationierten Truppen kamen aus anderen Teilen des indischen Subkontinents.

    Es bestand noch eine Military Police genannte Gendarmerie. Ihre Hauptaufgabe war die kollektive Bestrafung von Dörfern, die die Steuerzahlung verweigerten.

    Während des Ersten Weltkriegs wurden als Teil der indischen Armee folgende Regimenter aufgestellt:

    • 70th Burma Rifles mit vier Bataillonen, davon einem aus Birmanen
    • 84th Burma Rifles meist Rekruten aus der Military Police
    • 3 Pionier-Kompanien Burma Sappers and Miners, davon eine aus Birmanen, aufgelöst 1929, neugeschaffen 1937 (380 Mann, dazu britische Unteroffiziere und Offiziere)
    • 7 Transportkompanien, die teilweise beim Feldzug nach Mesopotamien und nach dem Krieg bei der Niederschlagung des Moplah-Aufstands eingesetzt wurden. Ein Teil wurde ab 1919 in Singapur stationiert.

    Ihre Hauptaufgabe war jedoch, die "innere Sicherheit" zu gewährleisten. So z.B. bei der Niederschlagung des Bauernaufstandes der Saya San (1930?32). Die Rekrutierung nach dem Krieg erfolgte ausschließlich unter den Angehörigen der Bergstämme, Birmanen wurden ab 1923 ausgeschieden.