• Revolutionsrat

    Nachdem anhaltende separatistische Bestrebungen der Shan die staatliche Einheit gefährdeten, unternahm General Ne Win am 2. März 1962 einen Staatsstreich und ein Revolutionsrat unter seiner Führung übernahm die Regierung. Ne Win umriss in einer Deklaration den birmanischen Weg zum Sozialismus, welcher die Ziele soziale Gerechtigkeit, Gleichheit aller Volksgruppen, Kampf gegen Verwestlichung und die Schaffung von Genossenschaften beinhaltete. Als Vorsitzender des Revolutionsrates amtierte Ne Win gleichzeitig als Staatspräsident bis zum Jahr 1981. Vorsitzender der Birmanischen Sozialistischen Programmpartei und damit faktischer "starker Mann" des Landes blieb er sogar bis 1988. Ne Win schottete das Land für die folgenden Jahrzehnte weitgehend vom Ausland ab.

    Am 15. Februar 1963 beschloss der Revolutionsrat die Verstaatlichung des Groß- und Einzelhandels, der Banken und der Industrie. Der Versuch der chinesischen Botschaft in Rangun, die maoistische Kulturrevolution auch auf Birma auszudehnen, führte im Juni 1967 zu einem ernsthaften Konflikt mit der Volksrepublik China und zu Ausschreitungen gegen die in Birma ansässigen Chinesen. Am 15. Dezember 1971 rief der frühere Ministerpräsident U Nu von seinem thailändischen Exil zum bewaffneten Widerstand gegen das Militärregime von Ne Win auf.

    • 1972 wurde mit der Volksrepublik China ein zinsloser Kredit in Höhe von 30 Millionen britische Pfund für Birma bis zum Jahr 1990 vereinbart.
    • Im April 1972 schieden 21 Kabinettsmitglieder aus der Armee aus, darunter auch Staats- und Regierungschef Ne Win und Außenminister Hla Han.
    • Ab dem 1. Januar 1973 wurden rund 70 Unternehmen der Textil-, Nahrungsmittel- und Chemie-Industrie verstaatlicht.

    Nach Angaben des Oberkommandos der Streitkräfte wurden seit Sommer 1971 rund 3.000 Aufständische der National United Liberation Front (NULF) unter Führung von U Nu im Nordosten des Landes getötet und mehr als 500 gefangen genommen.

    • Am 23. Februar 1973 erfolgte die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen mit der Deutschen Demokratischen Republik. Am 9. August 1973 unterzeichnete das Regime mit der Bundesrepublik Deutschland ein neues Kapitalunterstützungsabkommen.
    • Am 4. Januar 1974 rief der General Ne Win die Sozialistische Föderative Republik Birma aus, in der er selbst wieder als Staatspräsident fungierte. 1979 verließ Birma die Bewegung der blockfreien Staaten und am 9. November 1981 löste San Yu General Ne Win als Staatspräsident ab.

    Bei einem Bombenanschlag am 9. Oktober 1983 im Norden der Hauptstadt Rangun wurden 19 Personen getötet; darunter vier Kabinettsmitglieder aus Südkorea. Bei den Toten handelte es sich um Kim Jae Ik, Suh Sook Joon, Hahn Pyong Choon und Außenminister Lee Bum Suk. Nach Untersuchungen wurde Nordkorea offiziell beschuldigt, den Anschlag verübt zu haben.